



Die Sternenflaum-Geschichte
Die Sternenflaum-Geschichte ist die Geschichte einer jungen Frau, die sich auf die Reise zu sich selbst macht. Der Blick nach innen öffnet ihr einen Dialog, der klärend und tiefgründig ist. Sie entdeckt dabei leitende und zum Nachdenken animierende Stimmen, die sich ihr als Licht und Sternenflaum vorstellen. Wir dürfen sie begleiten und uns inspiriert fühlen, selbst nach innen zu sehen und vor allem, um unserem Fühlen wieder mehr Raum zu geben.
Teil 1 – Die Reise beginnt in dir
© Judith Eherer
Die ersten 5 Kapitel sind hier kostenlos zu lesen. Derzeit wird die Buch/e-Book-Ausgabe überarbeitet. Möchtest du die Neu-Veröffentlichung nicht verpassen? Dann hol dir das kostenlose feelingwords-Beitrags-Abo.

Fee
Eines Nachts erwachte Anna und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, so als würde sie eine Fliege vertreiben wollen oder etwas, das sie kitzelt. Noch mal und noch mal, bis sie endlich müde und träge die Augen öffnete. Blinzelnd erblickte sie erstaunt einen Lichtstrahl, der ihr genau ins Gesicht schien. Verblüfft setzte sie sich auf und sah sich im Zimmer um. Unbewusst laut fragte sie:
»Wo kommst du her?«
Anna fasste mit der Hand nach dem Licht, doch es war ebenso, als wäre es ein Sonnenstrahl am hellen Tag. Zudem meinte sie, ganz leise eine Stimme zu hören, die nach ihr rief. Fee, Fee. Traurig wandte Anna sich ab, legte sich wieder hin und zog sich die Decke weit über den Kopf. Fee. Das kann nicht sein! Das sind Kindheitsträume. Fee! Was soll das? Dafür bin ich zu alt!, schimpfte sie mit sich selbst. Doch wieder hörte sie die Stimme: Fee. Fee. Tränen krochen ihr in die Augen, die Kehle schnürte sich immer enger zu und dann war’s geschehen – die Bilder der Kindheit waren wieder da. Fliehen ist unmöglich, das wusste Anna, und so ließ sie die Tränen laufen, ließ zu, dass sie ihre Mutter vermisste, ließ das innere Schreien zu, Mama! Mama, wo bist du? Hilf mir! Lass mich nicht allein, Mama! Schick mich nicht fort!
Fee. Fee. Ich bin da. Bitte, mein Kind, lass mich dir nah sein.
Schluchzend kuschelte sich Anna immer tiefer in die Kissen. Niemals hat ihre Mutter sie Fee genannt. Das war nur Annas Wunsch. In ihren Träumen und wenn sie Schulfreundinnen erzählte, dann war sie für ihre Mutter Fee.
Anna heißt mit zweiten Vornamen Feodora und sie liebt diesen Namen. Aus Feodora wurde Fee und aus Fee das geliebte Kind der immer fernen Mutter …
›Mama, warum nennst du mich nicht Feodora?‹
›Feodora ist ein starker Name, Annie.‹
›Ich bin stark!‹
›Ja, wahrscheinlich bist du das.‹
Heute ist sich Anna dessen nicht mehr sicher. Feodora steht nur noch auf ihrem Pass und Fee lässt sie nächtens weinen.
Mit einem tiefen Seufzer, die Augen noch tränennass, lugte Anna unter ihrer Bettdecke hervor und stellte staunend fest, dass dieser Lichtstrahl immer noch da war. Wieder setzte sie sich auf und versuchte mit der Hand nach dem Licht zu greifen. Auch suchte sie nach der Lichtquelle und eventuellen Schatten, den ihre Hand ja verursachen müsste, doch da war nichts der-gleichen – nur das Licht.
Nun doch leicht verängstigt, tappte Anna nach dem Schalter ihrer Nachttischlampe, doch just in dem Moment als sie ihn drücken wollte, hörte sie eine tiefe, sanfte, samtig weiche Stimme:
»Liebste Fee, mein Herz, hab keine Angst vor dem Licht. Was du siehst, ist ein Teil von dir, ein wunderschöner Teil von dir.«
»Wer bist du? Wieso nennst du mich Fee? Und wo bist du? Ich höre dich, aber …«
»Ich bin überall und du kennst mich gut. Viele Fragen hast du an mich gerichtet und mir ebenso viele Dankesworte gewidmet. In letzter Zeit warst du oft traurig und fühltest dich hilflos und allein – deswegen nimmst du mich anders wahr als sonst. Um dir zu helfen, siehst du das Licht heller und klarer, ja?«
»Natürlich sehe ich es, doch ich verstehe nicht …«
Hab Geduld bitte.
»Sieh dir das Licht an, sieh genau hin, lass dich darauf ein, lass es in dein Herz leuchten und es so eine Brücke sein. Eine Brücke zu einer Welt, in die ich dich nun einlade. Kommst du mit auf eine Reise? Es wurde einiges für dich vorbereitet …«
»Eine Reise? Jetzt? Mitten in der Nacht? Nun ja, ich fühle schon, dass ich das will, aber warte … ich sollte mich doch eigentlich fürchten, oder mich zumindest fragen, ob ich verrückt geworden bin? Licht sehen, Stimmen hören … oder träum ich? Ja, das wird es sein, ich träume bloß. Also gut, dann ist es schön, ich komme mit!«
»Wunderbar. Ob träumend oder nicht, öffne dein Herz, lächle ins Licht und wir werden in eine Welt fliegen, die dir gleichzeitig fremd und vertraut vorkommen wird. Wir reisen zu Nara, dem natürlichsten Raum.«
»Natürlichster Raum? Das klingt gut, da fühle ich mich jetzt schon wohl. Also auf gehts, ich bin neugierig auf Nara!«
Und in Gedanken fügte Anna hinzu ›Mach schnell, bevor ich darüber nachdenken kann, ob ich wirklich träume …‹
Die Reise beginnt
Kennst du das Gefühl »Jetzt reicht es!«
Kennst du das Gefühl »So nicht mehr!«
Kennst du das Gefühl »Warum immer ich?«
Kennst du das Gefühl »Es muss doch noch mehr geben!«
Kennst du diese Gefühle?
Die Frage dahinter ist immer das »Wie?«
Wie kannst du etwas ändern, wie durchsetzen, wie weißt du, dass es klappt, wie bringst du das den anderen bei, wie soll es weitergehen? Dabei trägst du die Antwort bereits in dir und die eigentliche Frage ist in Wahrheit:»Traust du dich? Hast du den Mut und die Kraft, deinen eigenen Weg zu gehen, den Weg zu dir selbst?«Dieser Weg ist nichts Plötzliches, sondern ein Prozess. Schritt für Schritt darfst du dabei neue Erfahrungen machen und dich über Erkenntnisse freuen. Diesen Weg in Dankbarkeit zu gehen fühlt sich wundervoll an und du bist stets eingeladen, den nächsten Schritt zu machen, hin zu dir selbst, weg von der Maske der Gesellschaftsregeln. Dabei gilt es unter anderem von eingefahrenen Verhaltensmustern Abschied zu nehmen. Muster, die dich immer nur so sein lassen, wie es für andere passend scheint. Doch eine der Erfahrungen, die du auf dem Weg machen wirst, ist, dass es schwieriger ist beim alten Ich zu bleiben, als sich seinem wahren Selbst zu nähern.
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»Wer spricht hier? Wer bist du, der das alles zu mir sagt? Und wo bin ich eigentlich?«
»Ich bin Sternenflaum. Hallo liebe Fee, ich grüße dich. Du bist am Beginn deiner Reise zu Nara.«
»Sternenflaum? Das habe ich ja noch nie gehört. Wer oder was ist ein Sternenflaum? Kannst du dich mir zeigen? Wie siehst du aus? Und wieso sagst du, wie das Licht, ›Reise zu Nara‹, wenn du doch eben von der ›Reise zum Ich‹ sprachst – hängt das zusammen? Dasselbe ist es ja wohl kaum …«
»Lass mich dir etwas zeigen, mit dessen Hilfe du selbst auf die Antworten deiner Fragen kommen kannst. Ich werde dich auf deiner Reise begleiten. Manchmal erzähle ich dir etwas, ein anderes Mal werden wir zusammen plaudern – so wie jetzt, und oftmals wirst du besondere Briefe finden, in denen Worte stehen, die du fühlen darfst, die dir weiterhelfen möchten.«
»So wie diesen hier, den ich schon die ganze Zeit in der Hand halte, doch nicht wusste, woher er kommt und was ich damit machen soll?«
»Ja, genau. Du kannst das Geheimnis der Briefe entdecken, wenn du dein Herz öffnest und dem Licht in dir vertraust, dass es dir stets deinen Weg leuchten wird. Wenn du die Worte zu fühlen vermagst, werden sie mehr als schöne Wörter sein.«
»Danke, Sternenflaum, ich werd’s versuchen. Oh, warte du sagtest ›dem Licht in mir‹? Was meinst du damit? Ich dachte erst, du meinst das Licht, das mich weckte und mich auf diese Reise einlud, doch nun … Hallo? Wo bist du hin? Sternenflaum?»
»Nicht vergessen: Herz öffnen und vertrauen. Ich bin da, gerne und stets.«
Nachtlicht
Ruhelos
wandere ich
durch die Nacht.
Der Mond, begleitet
von glitzernden Sternen,
hält mich wach.
Ich darf ihn ansehen, bewundern.
Du siehst ihn auch.
Verbunden durch die Kraft
der Natur.
Gottesgeschenk.
Zeit und Raum verlieren sich,
im Gesicht des hellen Lichts.
Angekommen bin ich jetzt,
fühl Ruhe,
friedliche Ruhe.
Nun kann ich schlafen gehen
und das Licht
mit in meine Träume nehmen.
✧
»Oh, das ist so schön! Wie ein Gute-Nacht-Gedicht von Menschen, die sich lieb haben. Darf ich das behalten? Ich möchte es gerne einem ganz besonderen Menschen geben. Das wird uns helfen, uns trösten, wenn wir uns sehr vermissen …«
»Alle Worte auf deiner Reise sind ein Teil von dir, du wirst das merken, wenn sie dir merkwürdig vertraut vorkommen.«
»Heißt das, dass ich mich auf dieser Reise an vieles erinnern werde?«
»Ja, genau. Du bist klug und aufmerksam, aber was ist mit dir? Du wirkst plötzlich so traurig …«
»Ach, das ist nur, weil ich mich an einiges in meinem Leben lieber nicht erinnere. Hoffentlich war es kein Fehler, mich so leichtfertig auf diese Reise einzulassen oder sie für einen Traum zu halten …«
»Du kannst Angst haben, wovor du willst, doch lass dir sagen, hier ist das unsinniger als sonst wo. Du bist umgeben von Licht und auf dem Weg, mehr von dir selbst zu erfahren, Antworten zu finden und Fragen neu zu definieren. Wurdest du verletzt? Hast du jemanden verletzt? Glaubst du, dass du dich ohne Grund hier inmitten einer Reise befindest? In jedem Fall kannst du dir sicher sein, dass wir dich niemals allein lassen. Sobald du meinst, dich zu fürchten, leg bitte eine Hand auf dein Herz und atme ruhig und bewusst. Stell dir vor, in jedem Atemzug ist pures Leben, reinste Energie, die Luft ist voller Liebe, nimm davon so viel du kannst.«
»Danke. Das ist so verrückt, wie es sich gut anfühlt. Also, weiter gehts. Sag mal, sind das Wolken? Ich sitze hier auf watteweichenflausch … ja was, Buchstaben?«
»Fee, hast du gewisse Erinnerungen in Watte gepackt? Hmm? …«
Verletzlich
Niemand will leiden und dennoch lassen wir uns wieder und wieder verletzen. Warum nur? Weil unser Stolz verletzt wurde? Weil wir tief im Inneren wissen, dass wir bereits vergeben haben? Das Herz liebt weiter und unser Kopf, unsere Vernunft, sagt: »Bist du verrückt? Wie kannst du dies nur zulassen? Wehr dich!« Diesen Kampf führen wir in uns und wir übertragen die Wut auf denjenigen, der uns verletzt hat. Weil uns dieser Mensch an etwas erinnerte, das wir sorgsam versuchten zu verdrängen. Können wir es schaffen, ehrlich zu uns selbst zu sein? Können wir zugeben, was uns schmerzt? Ohne zugleich den anderen zu verletzen? Denn das wäre nur ein Impuls aus der Tatsache heraus, dass wir wissen, dass uns der andere einfach zu Nahe gekommen ist. Schnell weg, ist das, was der Kopf uns rät, nimm Abstand, sagt er. Dabei wäre dieser Mensch unsere Chance.
✧
»Wow! Sternenflaum, bist du da? Sag, wie ging das eben? Wie konnte ich Worte hören, die zu mir sprachen und sich dennoch anfühlten, als hätte ich sie selbst gesagt?«
»Menschen können das, da sie ihre Wahrheiten in sich tragen. In ruhigen und ehrlichen Momenten könnt ihr eure innere Stimme vernehmen.«
»Flaumi, wir sind schon wundersame Wesen …«
»Voller Wunder, ja, das kann ich bestätigen. Liebste Fee, deine Angst vor dieser Erinnerung, dieser Verletzung, hat doch mit jemand Bestimmten zu tun, nicht wahr?«
»Ja schon irgendwie, aber auch wieder doch nicht. Ach, es ist kompliziert.«
»Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, darüber zu sprechen. Kompliziertes verwandle ich mit Liebe!«
»Sternenflaum, du sagst das so leicht! Weißt du, mir kam vorhin natürlich ein Mensch in den Sinn, der mich vermeintlich verletzte. Aber er tat das nicht absichtlich. Ich ließ mich verletzen, ich ließ es zu, verletzt zu werden! Im Grunde habe ich mich selbst verletzt.«
»Weil Schmerz etwas Großes ist, etwas Lautes. Weil Schmerz so viel übertönen kann.«
»Ja! Woher weißt DU das? Kennst du Schmerzen? Ich meine nicht die Körperlichen, obwohl … ach …«
»Im Schmerz fällt es leichter wegzusehen – von sich selbst. Es lässt sich gut verstecken hinter dem Schmerz, hinter der Verletzung. Dabei noch viel jammern und klagen und völlig vergessen, dass du dich gerade selbst nicht magst. Der andere ist schuld.«
»Ja. Nein. Das ist eben kompliziert! Ich mag niemandem eine Schuld geben.«
»Nun gut, also ist nicht immer jemand schuld. Du hast schon viel gelernt und erfahren, sodass du weißt, dass Schuldzuweisungen nichts bringen. Trotzdem. Wäre es nicht schön, wenn der andere Schuld hätte? Wenn seine Verletzungen wenigstens absichtlich gewesen wären? Dann könntest du jetzt so richtig wütend sein! Und der Schmerz hätte einen Kanal. Der ganze Schmerz könnte in die Wut abfließen.«
»Und dann? Erleichterung? Pah! Von wegen. Wut fühlt sich auch nicht besser an.«
»Also Fee, was bleibt? Müdigkeit, nicht wahr? Müdigkeit vom Weglaufen, Müdigkeit dem anderen gegenüber, Müdigkeit gegen dich selbst.«
»Es nervt. Deswegen mag ich mich ja nicht erinnern. Doch ich seh’ schon, du lässt nicht locker, was? Flaumi, da müssen wir jetzt durch.«
Dieses Verantwortungsgefühl, das sich jetzt einen Weg durchs Innere bahnt, fühlt sich gar nicht gut an. Verantwortung für mich selbst. Na vielen Dank. Wie wenn ich es nicht gewusst hätte, dass es wieder mal darauf hinausläuft. Aber hören wollte ich es nicht. Da war es gut, als der Schmerz noch so laut schrie. Tja, aber der Schmerz vergeht, die Wut auch, was bleibt bin ich. Ich und meine Verantwortung. Ich und mein Ego. Ich und mein Stolz. Jetzt werde ich wieder wütend. Was soll das? Wenn ich so weitermache, werden die Zeilen von oben nun wirklich wahr und ich füge mir selbst Leid und Schmerz zu. Ich möchte das nicht! Ich will doch nicht leiden! Also dann, was will ich dann? Glück und Liebe und Freiheit und Erfolg. Ja, genau, das will ich. Und wenn ich das nicht habe oder bekomme, dann jammere ich wieder und leide? Himmel!
✧
»Oh, Sternenflaum, das sitzt so tief. Ich drehe mich im Kreis. Außerdem weiß ich immer noch nicht, wo diese ganzen Worte herkommen. Auf einmal glitzert da was und zack schon sind sie in meinem Kopf. Bist du sicher, dass mir das hilft?«
»Wie war das noch? »Dabei wäre dieser Mensch unsere Chance.« Dieser Mensch. Dem du gestattest, dich so tief zu berühren und der dir zeigt, was du an dir selbst nicht magst.«
»Das ist also der Grund.«
»So einfach und doch so schwer. Deshalb die Chance.«
»Sternenflaum, sag, kann ich lernen mich selbst lieber zu haben? Kann ich aufhören, mit mir selbst zu schimpfen und mir Vorwürfe zu machen? Ich möchte auch anderen gerne glauben, wenn sie sagen, dass sie mich mögen …«
Engel
Ethan Freeman sagte einmal: »Engel? Mir sind welche begegnet.«Als ich das las, dachte ich, wie schön, ich möchte auch einmal einem Engel begegnen! Heute, einige Jahre später, kann ich voller Freude sagen: »Es gibt Engel in meinem Leben!« Mir sind Menschen begegnet, die sich trauten, ihre Maske abzunehmen. Zum Vorschein kam ein wundervolles Licht, das direkt aus dem Herzen strahlte. Ich bin so dankbar für diese Momente, auch wenn sie teilweise schon wieder vorüber sind. Gott sagt, es sind uns nur Engel gesandt. Und dass wir dieses Licht in jedem Menschen finden können. Wir müssen nur danach Ausschau halten. Dies können wir tun, indem wir uns in Liebe begegnen. Ich weiß, dass dies nicht einfach ist, denn niemand brachte es uns bei. Auch weil es Menschen gibt, von denen man sagt »Der ein Engel? Niemals«. Ja, so habe ich auch mal gedacht. Doch ich spreche hier von Menschenengeln. Charakter, Umfeld, Erfahrungen usw. prägen uns Menschen und lassen uns oft nicht so liebevoll sein, wie wir es eigentlich wären. Dennoch, wenn wir hinter diese Oberflächlichkeiten schauen, finden wir das Licht.
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Jetzt wird’s mir doch etwas unheimlich – das war wieder so, als würde ich mich selbst hören. Doch wenn ich es sage, dann bitte zu wem? Rede ich mit mir selbst? Im Traum? Ach, das ist alles ziemlich verwirrend …
»Dennoch interessiert mich, wie es für dich ist, das Licht in einem Menschen zu entdecken. Wie sieht das aus?«
»Komm, Flaumi, du weißt das doch. Willst du mich locken? Mir wäre es viel lieber, du sprichst geradeheraus. Darf ich dich Flaumi nennen?«
»Das darfst du und das tue ich, liebe Fee. Es ist nur so, dass ich alle und alles nur lichtvoll sehe. Es ist mir fremd, das Licht erst finden zu müssen.«
»Ist wohl so eine Menschensache. Wir verstecken uns und erschrecken, wenn wir gesehen werden. So wie du mich siehst, hat mich wohl auch noch nie jemand gesehen. Es tut mir leid, dass ich gerade so giftig war.«
»Das Thema Verletzung ist eben noch nicht verheilt, mach dir nichts draus. Das ist ein Teil des Versteckens, nicht wahr?«
»Ja, stimmt. Sag, bist du gerade auch eine Chance für mich? Weil ich mich über dich geärgert habe? So, als würde ich dein Licht nicht sehen? Dabei leuchtest du wie eine Mondscheinlampe! Schon verrückt, wie gut ich verdrängen kann, wenn ich mich angegriffen fühle. Was hat mich denn eigentlich so gestört? Dass du mich etwas fragst, von dem ich annahm, dass du es bereits weißt. Was ist daran so schlimm?«
»Du magst es wohl nicht, wenn sich jemand dümmer stellt, als er ist?«
»Ich mag mich nicht, wenn ich zu feige bin, zu sagen, was ich mir denke, sorry.«
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich freue mich für dich, dass du gerade ehrlich warst und etwas sehr Wertvolles für dich erkannt hast. Liebe Fee, hab Geduld mit dir und schau, da ist wieder ein Brief für dich.«